Was fehlt, liebe Gemeinde?
Die Frage können wir oft leicht beantworten. Sei es ein paar Platten am Gebäude, sei es, wenn wir auf unser Leben schauen. Die Antwort auf diese Frage fällt uns meist leicht. Und manchmal wird aus den schnellen ersten Stichworten auch eine lange Liste all dessen, was gerade oder schon lange nicht mehr da ist. Wenn meine Beobachtung stimmt, brauche ich hier an dieser Stelle keine Beispiele nennen. Stattdessen mache ich einen anderen Vorschlag. Statt zu fragen: Was fehlt? Fragen Sie sich doch einmal: Was ist da? Was habe ich alles?
Wenn ich mir Zeit nehme für diese Frage, stelle ich bald fest: Viel! Die Liste der Dinge, Menschen, Erlebnisse, Erfahrungen, die ich aufzählen kann, ist bei weitem länger als die andere. Nur mache ich sie mir leider viel seltener bewusst. Und wir leben ja von den Ergebnissen her, unsere Zufriedenheit oder Unzufriedenheit speist sich aus ihnen. Wenn wir tatsächlich fast immer nur die erste Frage stellen und beantworten, geht uns viel verloren und die Unzufriedenheit wird ein Teil von uns selbst. Es geht dabei nicht, um das Aufsetzen einer rosaroten Brille, die die Wirklichkeit verklären würde, sondern vielmehr um das Absetzen unserer meist graugetrübten, um die Wahrheit zu sehen.
Liebe Gemeinde, wer sich nun so mit diesen beiden Fragen beschäftigt, kommt eigentlich auch nicht um die darauf folgende herum: Wem habe ich all das, was mir geschenkt ist, im Grunde zu verdanken?
In Psalm 104 lese ich: „Herr, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.“
Einen guten Start ins 2. Halbjahr wünsch ich Ihnen! Carsten Gerdes, Pastor
Hier finden Sie einige archivierte Andachten: