Mitgliedschaft in der Kirchengemeinde

Veränderte Mitgliedschaftsverhältnisse im Ausland

Für viele Menschen, die ins Ausland gehen, erlischt durch den Wegzug automatisch auch ihre Kirchenmitgliedschaft. Andere bleiben in ihrem Heimatland gemeldet und dadurch auch weiter Mitglied der dortigen Kirche. Wer im Ausland eine Gemeinde seiner Sprache und Konfession aufsucht, gehört im Allgemeinen einer der beiden Gruppen an, und er oder sie nimmt – regelmäßig oder unregelmäßig – an Gottesdiensten oder anderen Angeboten der Gemeinde teil. Diese sind grundsätzlich offen für alle, die kommen, auch wenn sie nicht Mitglieder sind. Die Mitgliedschaft in einer solchen Gemeinde geschieht nun allerdings nicht automatisch, sondern muss durch entsprechende Erklärung eigens neu begründet werden.

Auftrag und Arbeit einer Kirchengemeinde im Ausland

Christsein drückt sich seit den Anfängen der Kirche in der Teilnahme an einer Gemeinschaft aus, die sich um Bekenntnis, Glaubenslehre und Gottesdienst bildet (Luk 2, 42: „Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.“). Nach der reformatorischen Bekenntnisschrift Confessio Augustana ist Kirche da, wo Gottes Wort verkündigt und die Sakramente recht verwaltet werden.
So ist Kirchenmitgliedschaft naturgemäß eine freiwillige Sache, aber sie ist nichts Beliebiges. Sie ist nicht vergleichbar einer Vereinsmitgliedschaft oder Clubzugehörigkeit. Das Ziel einer Kirchengemeinde ist es, nicht nur ein „Verein“, sondern eine wirkliche Gemeinschaft zu sein, in der man einander trägt und erträgt und sich gegenseitig im Glauben stärkt. Dazu gehören gemeinsamer Gesang, Gebet und Bekenntnis im Gottesdienst, in dem Verkündigung und Abendmahlsfeier seit den Anfängen der Kirche die selbstverständliche Mitte bilden. Darüber hinaus sollen durch Kontaktpflege das wechselseitige Interesse und die Anteilnahme aneinander gefördert werden.
Ein weiterer Gesichtspunkt: In einer Auslandsgemeinde können Angebote wie Vorträge, Gesprächsabende oder Konzerte dazu dienen, innerhalb einer fremden Kultur in Verbindung mit der eigenen Kultur und dem eigenen Herkunftsland zu bleiben; sie können dadurch eine Hilfe sein, das Leben und die Erfahrungen in der Fremde besser zu bestehen. Der Erhalt und Gebrauch der Muttersprache in der Auslandsgemeinde trägt dem Bedürfnis nach Heimat und nach Verwurzelung in der eigenen Herkunftskultur besonders Rechnung.

Viele Begabungen ergänzen einander

Dabei gilt: eine Kirchengemeinde besteht immer aus Menschen mit ihren Eigenarten und Besonderheiten und so manchen Ecken und Kanten. Aber ihre Mitglieder kommen auch mit Begabungen und Fähigkeiten, die sie einbringen können und sollen und die einander oft ergänzen und befruchten. Darin sieht schon der Apostel Paulus die Chance zu Wachstum im Glauben und zu innerem Weiterkommen jedes Einzelnen der Glieder.

Die Unterstützung der Gemeinde

Die Mitglieder einer Auslandsgemeinde tragen durch Einsatz eigener Mittel und ehrenamtlicher Tätigkeit zu deren Erhalt und Funktionieren bei. Wem die Existenz „seiner“ Gemeinde am Herzen liegt, der sollte bereit sein, ihr beizutreten und sie – entsprechend eigener Selbsteinschätzung – finanziell zu unterstützen.
Ein pdf-Formular zur Einschreibung können Sie sich unten herunterladen und ausdrucken.

pdficon_small Mitgliedserklärung