Andacht 03/2021

„Das Erste ist vergangen, siehe ich mache alles neu!“ (Off 21, 5)

Ein Gespräch in Klassenraum über den Kreuzestod Jesu. „Warum musste Jesus eigentlich sterben?“ fragt einer. Wir lesen zusammen die Passionsgeschichte und sammeln Antworten: Weil seine Liebe zu groß war für diese Welt und er damit auch angeeckt ist. Weil es Gottes Weg war mit ihm (und sich selbst) für uns Menschen. Weil Jesus diesen Weg und sein Opfer angenommen hat. Weil Menschen  ihn loswerden wollten. Weil seine Freunde schwach waren und nicht zu ihm standen.

Einiges verstehen die Schüler und Schülerinnen leicht, kennen sie vielleicht auch aus ihrem eigenen Leben (zB einen Verrat). Anderes aber schockt sie. „Warum wollte es Gott?“ Das ist der springende Punkt: Kann es eine positive Wirkung für andere geben, wenn sich einer für  sie töten lässt? Noch dazu: wenn dieser eine Jesus ist, also zu gleichen  Teilen Gott und Mensch?

Dieser Gedanke ist wirklich schwer verständlich. Obwohl…? Auch in den heutigen Tagen kommt es vor, dass eine/r sein Intensivbett freiwillig für jemand anderen gibt und so ihr oder ihm neues Leben schenkt.

Oder einer Transplantation zustimmt. Ist das vergleichbar mit dem Geschenk von neuem Leben durch den Tod Jesu?

  „Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn  hingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben.“ (Joh. 3,16)

An Karfreitag und Ostern geht es um Rettung. Um neues Leben in diesem und im anderen Leben. Das ist eine ungeheure Trostbotschaft angesichts der vielen Toten dieser Monate! Es ist aber auch eine Kraftquelle mit dem jetzigen Sterben und der jetzigen Not umzugehen.

Neues Leben ist glaub-bar und dann auch leb- bar. Das junge grüne Bäumchen ist eine passende Botschaft aus der Frühlingsnatur dazu. Ich wünsche uns allen Kraft und Hoffnung und ein gesegnetes Osterfest!                                  Ihre Magdalena Tiebel-Gerdes